Die Feldbahner aus Bad Bramstedt sind mit einer neuen Lok unterwegs. Demnächst stehen wieder Fahrtage auf dem Programm.

 

Bad Bramstedt.  So farbenfroh waren die Bramstedter Kurbahner noch nie mit einer Lok im Moor am Klinikum unterwegs. Das neue Fahrzeug erinnert an manche kunterbunte Spielplatzlokomotive. Ein Unterschied ist jedoch gravierend: Das Fahrzeug aus dem Moor fährt. Die einzige Lok, die bislang im Schuppen stand, steht dagegen still. Vor drei Monaten stellten die Bahner vom Förderverein Deutsche Feldbahn fest, dass ein Lager an der Kurbelwelle gebrochen war. Seitdem ruhte der Fahrbetrieb, der jetzt wieder aufgenommen wird.

Ihr Alter sieht man der neuen Lok nach dem Anstrich nicht mehr an. Sie wurde 1958 als Vorführmodell für Bahnen im Bergbau sowie in der Ziegel- und Stahlindustrie gebaut. "Damals sah sie noch hässlich aus", sagt Feldbahner Andreas Knopf, der den Betrieb in Bad Bramstedt 1998 übernommen hat. "Die Farben war Braun und Rot." Jetzt ist sogar ein bisschen Gelb drin. Auch an den kleinen Schrauböffnungen, in denen alle acht Betriebsstunden neues Öl in die Lager gekippt werden muss.

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Manchmal rangieren die Feldbahner mit Muskelkraft
Foto: Wolfgang Klietz

 

8000 Euro inklusive Transport hat die Lok gekostet. Sie wiegt 6,2 Tonnen, hat 30 PS und fährt maximal Tempo 18. Allerdings nicht auf den Gleisen im Bramstedter Moor, dort geht es gemächlicher zu. Zum Fuhrpark des Fördervereins gehören außerdem 25 Wagen für den Transport von Passagieren und Holz. Auch Loren zählen dazu.

Auch die alte Lok mit der Spurweite von 600 Millimetern soll wieder flott gemacht werden. Das Dieselfahrzeug aus dem Jahr 1963 gehörte früher zum Bestand der Rheumaklinik, die mit der Bahn Moor für die Therapie der Patienten abtransportierte. Das Problem des Oldies: Es gibt keine Ersatzteile mehr. Sie werden jetzt bei der Spezialfirma Pluta-Baron in Großenaspe nachgebaut.

Die Kurbahn dient inzwischen nicht nur Fahrgästen als Transportmittel ins Moor. Sie ist auch ein Arbeitsgerät. Die kleinen Züge transportieren zum Beispiel im Winter Bruchholz aus dem Wald. "Wir arbeiten hier nachhaltig", sagt Andreas Knopf.

Schon seit Jahren arbeitet er daran, eine weitere Attraktion nach Bad Bramstedt zu holen. In Großbritannien hat er den Nachbau einer Dampflok mit 600 Millimetern Spurbreite entdeckte, die er für das Moor anschaffen möchte. Das Original wurde 1864 gebaut. Für den Antrieb würde das Birkenholz und das Wasser aus dem Moor genügen. Ein verschlossener Unterboden verhindert, dass die kleine Schwarze im Sommer das Moor in Brand setzt. Einziger Haken an dem Projekt: Die nagelneue Lokomotive kostet 180.000 Euro. Knopf grübelt über eine Finanzierung nach.

Bei der Kurbahn stehen ab sofort wieder Fahrten auf dem Programm. Die nächsten Termine sind der 21. August, der 11. September, der 2. und 3. Oktober und der 11. Dezember. Um 10.30 Uhr geht es jeweils los, feste Schuhe werden empfohlen. An diesen Tagen werden außerdem Naturführungen durchs Moor angeboten.

Da das Spendenaufkommen an den Fahrtagen bislang gering war, hat der Förderverein feste Fahrpreise für Mitfahrten eingeführt. Damit werden die Betriebskosten gedeckt.

 

Quelle: http://www.abendblatt.de/region/norderstedt/article208051997/Ein-bunter-Oldie-fuer-die-Bramstedter-Kurbahn.html

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