Moorbahn Bad Bramstedt, Flüchtlinge werden zu Hobby-Eisenbahnern – KN
Bad Bramstedt. Die Hobby-Eisenbahner bemühen sich, die Schmalspurbahn, die jahrzehntelang Moor für die Behandlung der Patienten der Rheumaklinik dorthin geschafft hat, in Schwung zu halten.
Doch die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit hält sich sehr in Grenzen. Umso mehr freuen sich die Hobbyeisenbahner, dass sie drei afghanische und einen syrischen Flüchtling fürs Ehrenamt gewinnen konnten. In mehreren Abschnitten lernen die ausländischen Mitbürger alle Tätigkeiten, die mit diesem Hobby verbunden sind. Das fängt mit einfachsten Arbeiten wie der Gleisreinigung an. Auch der Gleisbau, die Instandsetzung von Gleisen, Loks und Loren stehen auf dem Programm. Später sollen die Helfer auch eine Lok fahren können.
Andreas Knopf hatte eine ähnliche Erfahrung 2003 bei einem längeren Aufenthalt in Wales gemacht. „Ich beherrschte die Sprache nicht. Deshalb habe ich mir eine Moorbahn gesucht, dort mitgeholfen und dabei die Sprache gelernt“, erinnert er sich. Ähnliches erhofft er sich für seine neuen Schützlinge. „Ich habe keine Berührungsängste, ich war schließlich selbst einmal Ausländer in England und Rumänien.“ Die Kontakte beschränken sich auch nicht alleine auf die Arbeit. Man säße auch so zusammen, beispielsweise zum Grillen.
Am Sonnabend waren rund 20 ausländische Mitbürger mit Kind und Kegel eingeladen, eine Fahrt ins Moor zu unternehmen. Bei einem Stopp wurde ein kleiner Abstecher ins Moor gemacht, wo Thomas Rath trotz einiger Verständigungsprobleme versuchte, den Gästen ein wenig über das Moor und seine Bedeutung zu erklären.
Noch fünf Mal, jeweils an den Sonntagen 10. September, 3. und 31. Oktober sowie am 19. November und 10. Dezember fährt die Bahn mit Besuchern ins Moor.
Erschienen 20.8.2017