Förderverein kommt mit der Sanierung der Bramstedter Kleinbahnstrecke voran
Stefan Neubauer, Sascha Reith und Andreas Knopf (von links) arbeiten ehrenamtlich jede
Woche auf den Gleisen der Bramstedter Moorbahn. Hier transportieren sie gerade Sand für die Schwellen
Foto: Wolfgang Klietz
Bad Bramstedt. 185 Meter Strecke sind noch übrig. "Wir brauchen dringend Sand", sagt Andreas Knopf. Immer wieder rammen er und seine Vereinsfreunde schwere Eisenstangen ins Gleisbett. Eisenbahner sprechen von "Verdichten". Liegt der Sand unter Schwellen und Schienen nur locker, hält das Gleis dem Gewicht von Loks und Wagen nicht stand. Bei der großen Deutschen Bahn übernehmen Maschinen das Verdichten. Im Bramstedter Moor sorgen die Männer vom Förderverein Deutsche Feldbahn schwitzend und mit Muskelkraft dafür, dass die Moorbahn nach der Sanierung bald wieder ihre Runden drehen kann.
Eisenbahner Knopf hofft, dass nach jahrelangem Stillstand auf der 700 Meter langen Strecke im kommenden Mai wieder die ersten Züge mit Ausflüglern fahren können. 500 Meter Strecke hat der Förderverein Deutsche Feldbahn bereits saniert, Schwellen und Schienen wieder in Schuss gebracht.
Acht Personenwagen gehören zum Fuhrpark. Einer ist für den Transport von Kinderwagen und Rollstuhlfahrern ausgerüstet. Im Schuppen steht eine Diesellok für die öffentlichen Fahrtage bereit. Außerdem prüft Knopf das Angebot für eine kleine Dampflok, die auf der Moorbahn fahren könnte. Das 84 Jahre alte Gefährt steht in Thüringen abholbereit. Allerdings muss erst geklärt werden, ob die Zugmaschine nicht zu schwer für Kleinbahngleise ist.
Außerdem überlegt Knopf, ab kommendem Jahr Workshops für Besucher anzubieten, die wie in alten Zeit mit Werkzeug und Körpereinsatz auf der Strecke arbeiten. "Die alten Handfertigkeiten sollen nicht verloren gehen", sagt der Eisenbahnfreund. Bevor es an die Arbeit geht, braucht er Sand und einen Sponsor, der eine Fuhre bereitstellt. Kontakt: 0451/384 54 95.
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